4. Webseite & Social Media

Nach wie vor ist die Webseite die zentrale Onlinepräsenz für viele gastronomische Konzepte und erste digitale Anlaufstelle für ihre Gäste. Wenngleich immer mehr Restaurants, Cafés oder Bars dazu übergehen, ausschließlich Social-Media-Profile zu nutzen, raten wir zu: beidem!
Eine eigene, professionelle Webseite …
- eröffnet vielseitigere Möglichkeiten zur Darstellung.
- bleibt unabhängig und besteht weiter, auch wenn die Bedeutung des sozialen Netzwerks abnimmt (etwa Facebook bei jüngeren Zielgruppen)
- spiegelt die Qualität und Professionalität des gastronomischen Unternehmens wider.
- erreicht auch Personen, die soziale Netzwerke selten oder gar nicht nutzen.
- ist im vollständigen Besitz des Betriebs – im Gegensatz zur Präsenz auf sozialen Netzwerken, wo die Daten ihm nicht gehören.
Worauf es ankommt, damit eine Webseite gut für den Betrieb funktioniert, welche Möglichkeiten es gibt, sie aufzusetzen und zu hosten und wie man sie erfolgreich vermarktet, erklären wir Ihnen in einem eigenen, ausführlichen Beitrag.
Warum sollte ein Restaurant sowohl eine Webseite als auch Social Media nutzen?
Die Kombination von Webseite und Social-Media-Auftritten ist aus unserer Sicht ideal, weil man auf diesem Wege
- mehr Reichweite erhält, indem im Zusammenspiel verschiedene Zielgruppen erreicht werden.
- Professionalität, Seriosität und Vertrauen durch umfassende Informationen und Bilder (Webseite) mit Updates, Unterhaltsamem („behind the scenes“) sowie der Möglichkeit, über Kurzfristiges wie einen frei gewordenen Tisch oder Restkarten zu informieren, sehr gut verbinden lässt.
- hervorragende Kundenakquise und -bindung betrieben werden kann, z.B. indem via Social Media gezielt auf Aktionen, Specials, Events und andere Besonderheiten hingewiesen wird, die dann per Webseite buchbar sind.

Und so verbinden Sie Webseite & Social Media optimal miteinander (technisch und inhaltlich)
- Durch gut sichtbare Social-Media-Icons und Verlinkungen auf der Webseite (am besten sowohl im Header als auch im Footer) gelangen Besucher zu den Social-Media-Profilen.
- Social-Media-Posts können auf der Webseite durch Widgets eingebunden werden und sorgen so für Aktualität.
- Umgekehrt können neue Inhalte oder Beiträge auf der Webseite über Social Media geteilt werden, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
- Durch Einbindung der Reservierungs- bzw. Buchungsfunktion der Webseite in die Social-Media-Profile
- Mit einem „Call-to-Action“ bei Social-Media-Posts wird dazu aufgerufen, auf der Webseite eine entsprechende Handlung zu vollziehen, etwa eine Tischreservierung, eine Anmeldung zum Dinner-Event, die Anmeldung zum Newsletter und vieles mehr. Und andersherum kann die Webseite auf Aktuelles auf den Profilen hinweisen, z.B. Fotos von der letzten Veranstaltung oder ein Gewinnspiel.
- „Social Proof: positive Bewertungen in Portalen und positive Kommentare können auch auf der Webseite eingebunden werden – etwa die Gesamtbewertung als Widget oder Kommentare als Zitate.

Welche Social-Media-Plattformen gibt es – und welche sind relevant für mich?
Die sozialen Medien bieten Gastronomen vielfältige Möglichkeiten, mit ihrer Zielgruppe in Kontakt zu treten, Bekanntheit zu steigern und eine loyale Community aufzubauen. Jede Plattform hat ihre eigenen Stärken und erreicht unterschiedliche Zielgruppen. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Social-Media-Kanäle für Ihren gastronomischen Betrieb.
Facebook ist nach wie vor die größte Social-Media-Plattform. Mit einer Unternehmensseite können Sie neben Ihren Stammdaten wie Adresse und Öffnungszeiten z.B. aktuelle Infos und Bilder posten sowie Verlosungen und andere Interaktionen wie Gewinnspiele durchführen. Und natürlich sollten Sie hier für Rückfragen der Fans/Gäste zeitnah zur Verfügung stehen. Mit Facebook erreichen Sie vor allem Gäste über 30 Jahren.
Instagram gehört zum Unternehmen von Facebook, Meta. Hier ist die Kommunikation wesentlich bildlastiger und dies zunehmend im Bereich Bewegtbild durch Stories und Reels. Instagram hat eine im Vergleich zu Facebook jüngere Zielgruppe und eignet sich u.a. sehr gut dafür, Blicke hinter die Kulissen zu gewähren und authentische Eindrücke aus dem Betrieb zu vermitteln. Gleichzeitig kann professionell
erstellter Content (z.B. von den Speisen und Getränken) das Marketing des Betriebs unterstützen.
WhatsApp Business ist ein wichtiges Kommunikationswerkzeug für Gastronomen. Die kostenlose Business-Version bietet nützliche Funktionen für die Gastronomie: Sie können Reservierungen entgegennehmen, automatisierte Antworten auf häufige Fragen einrichten und über das Broadcast-Feature Ihre Gäste gezielt über Speisekarten, Tagesgerichte, Aktionen oder Events informieren. Ein großer Vorteil ist, dass viele Ihrer Gäste WhatsApp bereits täglich nutzen und die Kommunikation dadurch sehr niedrigschwellig ist. Wichtig: Beachten Sie bei der Nutzung von WhatsApp Business unbedingt die datenschutzrechtlichen Anforderungen. Insbesondere müssen Sie eine aktive Einwilligung Ihrer Gäste zur WhatsApp-Kommunikation einholen und in Ihrer Datenschutzerklärung die Nutzung von WhatsApp Business transparent machen.
TikTok ist im Grunde modernes Fernsehen, nur nutzergeneriert und für eine sehr junge Zielgruppe mit unterhaltsamen und teils aufwändig produzierten Clips im Hochformat. Wer TikTok für seine Kommunikation einsetzen möchte, sollte eigens dafür produzierten Content verwenden und braucht eine gute Story, damit die Nutzer dranbleiben und interagieren. Rein werblich-informative Inhalte werden vom Algorithmus ausgeblendet.
Google My Business ist das mit Abstand wichtigste Bewertungsportal, weil die Bewertungen schon mit dem Suchergebnis angezeigt werden. Darum sollten nicht nur die Stammdaten stimmen, sondern auch schöne Fotos hinzugefügt sowie Antworten auf Bewertungen gegeben werden. Diesem Profil sollten Sie hinreichend Zeit widmen, weil es – inklusive Speisekarte und Reservierung – für viele Nutzer bereits der Ort ist, an dem sie sich im Auswahlprozess (siehe nächstes Kapitel) für oder gegen einen Betrieb entscheiden. Man nennt dies auch „zero click searches“ – nicht selten erfolgt gar kein Weiterklicken auf die Webseite des Betriebs mehr.
Bewertung- und Empfehlungsportale wie Tripadvisor, Yelp, GastroGuide oder Speisekarte.de sollten Sie nutzen und im Blick haben. Je nach Anbieter können Sie ein Profil für Ihren Betrieb anlegen und mit Stammdaten, Speisekarte, Fotos und anderen Inhalten bestücken. Es ist empfehlenswert, sich Ihren Auftritt auf den Portalen regelmäßig anzuschauen und auf Aktualität zu überprüfen.

Tipps für den generellen Umgang mit Bewertungen
Ermutigen Sie Gäste aktiv dazu, (positive) Bewertungen abzugeben, damit Sie eine möglichst gute Gesamtbewertung erzielen, und bitten Sie sie darum, Kritik oder Beschwerden direkt mit ihnen zu teilen statt mit dem Publikum. Bedanken Sie sich für gute Bewertungen und gehen Sie konstruktiv auf online geäußerte Kritik ein. Sollten Sie eine Kritik für überzogen negativ erachten oder gar den Verdacht haben, dass man Sie bewusst damit schädigen will, so können Sie den Portalbetreiber kontaktieren. Dieser ist dann dazu verpflichtet, sich an den Nutzer zu wenden. Sollte die Kritik unverhältnismäßig sein, muss der Kommentar gelöscht werden. Übrigens: Auch auf Facebook können Bewertungen abgegeben werden.
Regionale Gastronomieguides und Branchenverzeichnisse gibt es z.B. im Rahmen des Online-Angebots von Zeitungen oder Magazinen. Auch hier sollten Sie prüfen, dass die Basisinformationen korrekt und auf aktuellem Stand sind. Stellen Sie den Medien hochwertiges Bildmaterial zur Verfügung – oder machen Sie Pressearbeit, indem Sie z.B. zum Probieren des neuen Menüs einladen.
Übrigens: Auch Influencer – Personen mit einer hohen Followerzahl auf Instagram oder TikTok und Affinität zu Food und Co. – sind spannend für Ihre Social-Media-Aktivität, weil sie authentisch in ihren eigenen Kanälen über Ihren Betrieb berichten und Ihnen neue Gäste bringen können. Darum lohnt es sich, zu recherchieren, wer in Ihrer Stadt/Region besonders umtriebig in diesem Feld ist.
Tipp: Kontinuierliche und hochwertige Social-Media-Betreuung bedeutet recht viel Arbeit und ist nicht jedermanns Sache. Vielleicht gibt es in Ihrem Unternehmen oder Umfeld jemanden, der eine große Leidenschaft für dieses Thema hat? Oder macht es eventuell Sinn, mit einem ortsansässigen Freelancer oder einer kleinen Agentur vor Ort zusammen zu arbeiten?
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