3. Lieferservice & Webshop

Die Digitalisierung macht es für die Gastronomie heute technisch einfacher denn je, Zusatzgeschäfte aufzubauen. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Lieferservice/Delivery sowie den Aufbau eines Webshops.
Der Lieferservice-Markt boomt. Spätestens seit den Corona-Lockdowns nutzen viele Restaurants das Potential dieses Außer-Haus-Verkaufs. Ebenso sind einige Betriebe dazu übergegangen, zubereitete Speisen mit längerer Haltbarkeit, Feinkost, Getränke oder auch Merchandise (Shirts, Caps etc.) im eigenen Webshop zu verkaufen.
Mit einem Lieferdienst können Sie:
- die Kapazität ihrer Küche besser auslasten
- den Umsatz steigern
- neue Zielgruppen – auch für das Inhouse-Geschäft – ansprechen
- nur im Lieferservice erhältliche Produkte anbieten (Alleinstellungsmerkmal aufbauen)
Wenn Sie Speisen und Getränke zur Bestellung per Lieferdienst anbieten möchten, können Sie entweder mit einem eigenen Team und Fuhrpark ausliefern oder mit einem der gängigen (falls vor Ort verfügbaren) Lieferdienste kooperieren. Für die technische Umsetzung, zum Beispiel die Integration einer Bestellfunktion und digitaler Speisekarte in die Webseite oder den Social-Media-Auftritt, gibt es verschiedene Dienstleister. Ebenso für das Küchenmanagement, um sowohl externe als auch interne Bestellungen zeitnah bedienen zu können. Zudem entlastet ein digitales Tool den laufenden Betrieb, weil telefonische Lieferbestellungen weniger oder gar nicht entgegen genommen werden müssen und auch Übertragungsfehler (z.B. durch Sprachbarrieren) vermieden werden.
Lieferdienste übernehmen die komplette Logistik inklusive der technischen Abwicklung und bringen – wie Reservierungsportale – eine eigene Zielgruppe und Reichweite mit. Sie nehmen dafür aber eine Provision, die je nach Anbieter bei rund 20 bis 25% des Bestellwerts liegt, ggfs. auch Grundgebühren.

Mit einem Webshop können Sie:
- Kunden auch außerhalb der Öffnungszeiten Ihrer Gastronomie erreichen
- Kunden außerhalb des Einzugsbereichs ansprechen
- eigene Produktlinien verkaufen (z.B. Feinkost, Merchandise)
- die Kapazität besser auslasten (z.B. Speisenproduktion am Schließungstag)
Für den Aufbau eines digitalen Shops stehen Ihnen verschiedene Anbieter und Lösungen zur Verfügung. Es gibt sowohl cloudbasierte Shopsysteme, die man anmietet und die auch eine integrierte Zahlungsabwicklung haben, als auch Plugins oder Komplettlösungen für den Webshop auf der eigenen Seite. Welches System das Beste für Ihren Betrieb ist, hängt u.a. von der Größe des Angebots (und somit der Bedeutung für das Unternehmen) und den vorhandenen technischen Kenntnissen ab. In jedem Fall müssen Kapazitäten für Konfektionierung, Versand und Co. eingerechnet werden. Darum ist unbedingt zu prüfen, ob ein Verkauf via Webshop tatsächlich ein attraktives Zusatzgeschäft darstellt oder nur zusätzlichen Aufwand erzeugt.
Für beide Zusatzoptionen haben wir diese 5 Tipps:
- Überlegen und planen Sie genau, ob sich das Aufschalten eines Lieferdienstes und/ oder Webshops für Sie lohnt & ob Sie es mit Ihren Kapazitäten, räumlichen wie personellen, umsetzen können
- Planen Sie zusätzliche Investitionen ein
- Gestalten Sie den Auftritt hochwertig und ansprechend, u.a. mit professionellen Food-Fotos, guten Beschreibungstexten und einer angenehmen „user experience“ (Nutzererfahrung) beim Bestellprozess
- eine mobile Optimierung des Auftritts ist ein Muss, es wird viel am Smartphone bestellt
- Bieten Sie nach Möglichkeit verschiedene digitale Bezahlungswege an
Diese Tools empfehlen wir für Lieferservice & Webshop
Lieferando, Wolt und Uber Eats stellen die größten Plattformen für Delivery im deutschen Markt dar. Alternativen für hauseigene Lösungen sind:
- Sides macht es Betrieben möglich, ihre Bestell- und Lieferprozesse selbst zu verwalten – u.a. mit Bestellung über die eigene Webseite, Liefermanagement, kontaktloser Bezahlung und vielen individuellen Anpassungsmöglichkeiten.
- Cashdesk bietet seinen Kunden ein Bündel aus Leistungen wie Liefersoftware, Bestellwebsites, Liefer- und Bestell-Apps sowie QR-Codes und Lösungen für das digitale Bestellen im Restaurant an.
- Auch das gastronovi Bestellsystem ermöglicht das Anbieten und Managen von externen Bestellungen mit eigenem Lieferdienst oder die Abholung. Voraussetzung ist die Nutzung des Kassensystems des Anbieters.
- Deliverect ist ein Metasystem, mit dem Betriebe die parallele Nutzung verschiedener externer Anbieter wie die oben genannten auf einer Plattform managen können, ohne zwischen den Systemen hin- und herwechseln zu müssen, was Zeit einspart und Fehler vermeidet.
Weitere Lösungen bieten Resmio und Gloria Food an.
Webshop-Anbieter: Einfache Lösungen für Ihren Online-Auftritt
Sie möchten selbst Ihren Webshop erstellen? Es gibt einige Online-Anbieter, die es auch Anfängern ermöglichen, einen professionellen Webshop zu erstellen:
- Wix und Jimdo sind nicht nur Website-Baukästen, sondern bieten mit eigenen E-Commerce Lösungen einen guten Einstieg für Anfänger. Besonders geeignet für gastronomische Betriebe, die ihren Webshop als ergänzenden Service neben ihrem Kerngeschäft betreiben möchten.
- Shopify ist eine flexible E-Commerce-Plattform, die sowohl für kleine als auch große Shops geeignet ist. Für Betriebe mit kleinem Budget oder solche, die erstmal klein starten wollen, bietet Shopify eine Lösung für einen Webshop an, der direkt in sozialen Medien integriert werden kann.
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